Den zweiten Großbrand innerhalb von 24 Stunden hatte die Feuerwehr Wiener Neustadt am Freitag, 18.09., zu bewältigen. In einem großen Müllverarbeitungsbetrieb in Wiener Neustadt brach in der Betriebsanlage aus unbekannter Ursache ein Brand aus, der sich in den kleinen Kunststoffteilen rasch ausbreiten konnte. Da in Wiener Neustadt Großalarm ausgelöst wurde, um möglichst viele der freiwilligen Einsatzkräfte zu mobilisieren, ertönte sogar die Feuerwehrsirene, was in Wiener Neustadt ein sehr seltenes Ereignis darstellt.
Der erste Alarm kam über die automatische Brandmeldeanlage der Firma in der Neunkirchner Straße. Während das erste Tanklöschfahrzeug routinemäßig ausrückte, ließen mehrere Meldungen über dem Notruf auf ein größeres Brandgeschehen hindeuten.
So wurden die Feuerwehrleute um 15:34 Uhr zu einem Brandeinsatz B3 alarmiert, woraufhin mehrere Fahrzeuge in kurzer Zeit ausrückten.
Vor Ort wurde vom Einsatzleiter die Alarmstufe auf die höchste Stufe B4 erhöht und somit Sirenenalarm in Wiener Neustadt ausgelöst, um ausreichend Mannschaftsreserve für die Brandbekämpfung zu mobilisieren. Außerdem wurde die Freiwillige Feuerwehr Weikersdorf/Steinfeld zur Unterstützung nach Wiener Neustadt alarmiert.
In der Betriebshalle des Abfallbehandlungsbetriebes kam es aus unbekannter Ursache zu einem Brand einer Förderschnecke für Kunststoffmüll. In der Anlage, mit der große Mengen kleiner Kunststoffschnitzel bewegt werden, konnte sich der Brand rasch ausbreiten.
Durch die enorme Rauchentwicklung, die der brennende Kunststoff verursachte konnte im Umfeld und im Inneren der Halle nur mit umluftunabhängigem Atemschutz gearbeitet werden. Außerdem hinderten die Plastikberge im inneren der Halle die Bewegungsfreiheit der eingesetzten Trupps. Insgesamt waren 12 Trupps mit Atemschutz im Einsatz. Dies entspricht 36 Mann, die unter schwerer Sichtbehinderung und Hitzeentwicklung den Brand bekämpften. Gefahr für die Anrainer besttand zu keinem Zeitpunkt, da der Rauch rasch nach oben abzog.
Um die große Halle rauchfrei zu bekommen, wurde mit mehreren Druckbelüftern gearbeitet und die Lichtkuppeln am Dach geöffnet. Die bessere Sicht begünstigte die Brandbekämpfung enorm. Erst nach drei Stunden, war er möglich, die ersten Einsatzkräfte vom Einsatzort abziehen zu können. Die Glutnestbekämpfung dauerte bis in die Nachtstunden.
Insgesamt waren 61 Feuerwehrleute mit 14 Fahrzeugen im Einsatz. Außerdem standen während der heißen Phase, Rotes Kreuz und Sameriterbund Wiener Neustadt zur Absicherung der Feuerwehrkräfte in Bereitstellung.