Brand einer Zelle im Polizeianhaltezentrum (PAZ) Wiener Neustadt. Eine Person im brennenden Haftraum vermisst. Massive Verrauchung des Zellentraktes. Dieses ernste Szenario war am Freitagnachmittag, 01.03., die Ausgangssituation einer Übung mit den Beamten am Burgplatz. Übungsziel war die Menschenrettung in den beengten Verhältnissen einer Haftanstalt und die Brandbekämpfung. Der Zusammenarbeit der Organisationen stand an erster Stelle. Alle Ziele konnten rasch erreicht werden. Anschließend gab es noch eine Begehung des Anhaltezentrums um die Räumlichkeiten auch bei guten Sichtverhältnissen zu begutachten.
Nach einigen Jahren Pause konnte heuer wieder eine Übung im Polizeianhaltezentrum Wiener Neustadt stattfinden. Dort werden vor allem Verwaltungs-, Untersuchungs- und Schubhäftlinge festgehalten. Die Übung wurde unter Echtzeitbedingungen durchgeführt.
Nachdem anfänglich eine Zelle mit einer Übungspuppe präpariert und verraucht wurde, wurde die Rettungskette durch einen Notruf in der Bezirksalarmzentrale Wiener Neustadt in Gang gesetzt. Der dienstführende Beamte informierte die Feuerwehr über eine starke Rauchentwicklung aus einer Zelle, während die anderen anwesenden Beamten die in dem Bereich untergebrachten Häftlinge evakuierten.
Beim Eintreffen der Feuerwehr wurde der erste Fahrzeugkommandant vom dienstführenden Beamten über die Situation aufgeklärt.
Unter Vornahme einer Löschleitung ging anschließend der erste Trupp unter umluftunabhängigen Atemschutz in den Zellenbereich vor. Kurz danach rückte ein weiterer Trupp vor und unterstützte bei der Personensuche und der Brandbekämpfung.
Die vermisste Person, dargestellt durch eine mannsgroße Übungspuppe, konnte sehr rasch im verrauchten Bereich lokalisiert und gerettet werden. Die anschließende Brandbekämpfung verlief auch problemlos. Kurz darauf waren die Übungsziele erreicht und die Einsatzkräfte konnten die Übungsstelle wieder räumen.
Bei der anschließenden Besprechung lobten sowohl der Kommandant des PAZ KontrInsp Fucik und der Feuerwehrkommandant BR Bugnar die Zusammenarbeit und die Wichtigkeit solcher Übungen. „Da es gerade in jüngster Zeit immer wieder zu lebensgefährlichen Situationen in Haftanstalten und Anhaltezentren kam, sind solche wiederkehrenden Übungen unerlässlich für die Sicherheit solcher Einrichtungen“, waren sich beide Kommandanten einig.
Nach etwa zwei Stunden konnten die 34 übenden Feuerwehrleute wieder einrücken.