Ein halb umgestürztes Gerüst blockierte am Vormittag des 9. August 2019 die Schlögelgasse und drohte weiter abzustürzen.
Mit einem Kommandofahrzeug, dem Hubsteiger, dem schweren Rüstfahrzeug und einem Tanklöschfahrzeug rückte die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt mit der Hausmannschaft zur Einsatzadresse aus. Das Tanklöschfahrzeug sperrte sicherheitshalber eine Fahrspur auf der B53 (Ungargasse) um den Verkehr von herabfallenden Teilen zu schützen. Die Exekutive übernahm die Verkehrsregelung in diesem Bereich. Es kam zu kurzen Verzögerungen.
Bevor mit den Arbeiten begonnen werden konnte, wurde der Unfall und das Szenario vom Arbeitsinspektor aufgenommen. Die Einsatzstelle wurde mittels Absperrband abgesperrt. Nach Freigabe durch den Arbeitsinspektor konnte mit dem Hubsteiger und dem Ladekran des schweren Rüstfahrzeuges zunächst das Gerüst gesichert werden. Über zwei Fenstern wurde das Gerüst weiter durch Zurrgurte gesichert. Als weiteren Schritt konnten dann die Ziegel, welche noch auf dem Gerüst lagen, entfernt werden. Erst jetzt konnten ein Feuerwehrmitglied und ein Fachmann der Gerüstbaufirma auf das Gerüst steigen und mit den Demontagearbeiten beginnen.
Nach und nach wurde das Gerüst abgebaut. Dabei wurde der Zugang zum Haus Schlögelgasse 2 ebenfalls abgesichert, da sich in diesem Haus noch Personen befanden, welchen den Einsatz vom Fenster aus beobachteten, der Eingang aber durch herabfallende Teile nicht sicher benützbar war.
Nachdem die verbogenen Teile entfernt waren, wurde das Gerüst wieder aufgestellt und gesichert. Die Gerüstbaufirma übernahm die weiteren Abbaumaßnahmen und die Feuerwehr konnte einrücken.
Zum Glück wurde niemand verletzt. Der Sachschaden ist derzeit noch nicht bezifferbar. Das Nachbargebäude wurde im Bereich des Daches und der Fassade beschädigt. Ob der Lkw und der Ladekran beschädigt sind, konnte die Feuerwehr nicht feststellen.
Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Polier und den Bauarbeitern auf der Baustelle, die – so der derzeitige Stand – unverschuldet zum Handkuss kamen und die Feuerwehr bei allen Arbeiten unterstützten.
Bei den Absperrmaßnahmen kam es leider zu einer Szene mit einem Radfahrer, welche beispielhaft dafür ist, was sich die ehrenamtlichen Feuerwehrmitglieder gefallen lassen müssen, wenn diese ihre Freizeit für den Feuerwehreinsatz opfern. Als das Tanklöschfahrzeug mit Blaulicht halb auf dem Fahrstreifen halb auf dem Gehsteig stehen blieb, fuhr ein älterer Herr am Auto vorbei und touchierte beinahe den Maschinisten. Höflich auf den Einsatz aufmerksam gemacht schrie der Mann den Maschinisten und den Fahrzeugkommandanten an. „Wir appellieren an die Bürgerinnen und Bürger bei der Wahrnehmung eines Blaulichts am Straßenrand besondere Vorsicht und Umsicht walten zu lassen. Feuerwehrfahrzeuge stehen nicht ohne Grund mit Sondersignal auf der Straße. Hier ist etwas passiert und man sollte als Verkehrsteilnehmer besondere Aufmerksamkeit dem Verkehr und der Verkehrsfläche zuteil werden lassen“, so Brandrat Josef Bugnar.
Nach knapp drei Stunden konnte die Feuerwehr mit allen neun Mann wieder einrücken.