Ein tropfender Güterwaggon führte am Dienstagnachmittag zu einem größeren Einsatz der Feuerwehr und der ÖBB. Verschubmitarbeitern fiel auf, dass aus einem Güterwaggon am Güterbahnhof Wiener Neustadt eine unbekannte, klare, scharf riechende Flüssigkeit tropfte. Die ÖBB- Notfallleitstelle informierte die Feuerwehr Wiener Neustadt, welche mit mehreren Fahrzeugen und Sondergeräten ausrückte.
Vor Ort wurde der Güterwaggon von einem Atemschutztrupp unter mehrfacher Sicherstellung des Brandschutzes geöffnet. Aus den Ladepapieren ging hervor, dass der Waggon mit unterschiedlichen, teils leicht entzündlichen, Flüssigkeiten beladen sei. Ein mit 1000 Liter Ethanol- einer leicht entzündlichen Flüssigkeit- befüllter Behälter wurde rasch als undicht identifiziert. Aufgrund einer Beschädigung der Außenhaut kam es zu dem Flüssigkeitsaustritt.
Nachdem der Waggon mittels Verschublok zu einem nahen Bahnübergang an der Südbahngasse geschleppt worden war, begann die Feuerwehr mit dem Umpumpen in einen unbeschädigten Container.
Zuvor war die Oberleitung jedoch aus Sicherheitsgründen abgeschaltet und vom anwesenden ÖBB Einsatzleiter geerdet worden.
Nachdem der undichte Behälter geleert und etwas Abseits abgestellt worden war, übernahm die ÖBB den weiteren Ablauf und die Feuerwehr konnte einrücken.
Der Zugverkehr war weitestgehend nicht vom Einsatz betroffen. Lediglich der entsprechende Teil des Güterbahnhofes sowie die Eisenbahnkreuzung in der Südbahngasse waren für die Dauer des Einsatzes gesperrt.
Im Einsatz standen 25 Feuerwehrleute. Neben zwei Tanklöschfahrzeugen mussten auch Sondergeräte wie das Atemluftfahrzeug, der Gefährliche- Stoffe- Container sowie der Telelader eingesetzt werden, welche alle bei der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt stationiert sind.