Es ist schon fast Tradition geworden, dass beim Frühjahrshauptrapport der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt ein Band zur Geschichte dieser schon über 150 Jahre existierenden Hilfeleistungseinrichtung erscheint. So auch im Jahr 2014.
Der Band 8 der Wiener Neustädter Feuerwehrgeschichte berichtet von Ereignissen zwischen 1992 und 2006.
Im Jahr 1992 übernahm der Autor der Wiener Neustädter Feuerwehrgeschichte, Ing. Herbert Schanda die Führung der Feuerwehr. Als gelernter Maschinenbauer, lag ihm die weitere Modernisierung des Fuhrparks ganz besonders am Herzen. Unter anderem wurden zwischen 1992 und 2005 zwei Großtanklöschfahrzeuge und ein Bergekran mit einer Hubkraft von max. 50 Tonnen in den Dienst gestellt.
Von den zahlreichen Einsätzen, die die Stadtfeuerwehr in dieser Zeit zu bewältigen hatte, werden die größten und gefährlichsten in diesem Band beschrieben. Darunter ist ein Waldbrand im Föhrenwald am 15. August 1994, an dessen Bekämpfung sich etwa 140 Feuerwehren mit 250 Fahrzeugen und ca. 1.300 Mann beteiligten, zu erwähnen. Viele Wiener Neustädter werden sich noch an den Brand des Bauhauses am 16. September 2000 in der Pottendorferstraße erinnern. 408 Feuerwehrmitglieder aus 37 Feuerwehren waren mit 91 Fahrzeugen beim diesem Großbrand eingesetzt.
Anlässlich der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002 waren die Florianis aus Wiener Neustadt im Bereich des Kamp und der Donau im Einsatz um der betroffenen Bevölkerung in ihrer Not zu helfen.
Als 1997 im Wiener Neustädter Krankenhaus eine Betriebsfeuerwehr gegründet wurde – es war dies die erste in einem allgemeinen Krankenhaus in Österreich – dachte noch niemand daran, dass, diesem Beispiel folgend, heute, bis auf einige wenige kleinere Heilanstalten, in jedem Krankenhaus in Österreich eine derartige Sicherheitseinrichtung vorhanden ist.
Den schmerzlichsten Tag in der Geschichte der Stadtfeuerwehr erlebten die Feuerwehrmitglieder am 5.Dezember 1998: Bei der Heimfahrt nach einem Einsatz auf der Autobahn, hatte das Kleinrüstfahrzeug eine Reifenpanne. Während die Mannschaft dieses Fahrzeuges und die, des zweiten am abgeschlossenen Einsatz beteiligten Fahrzeuges auf dem Pannenstreifen unter Bedachtnahme auf alle Absicherungsmaßnahmen den Reifen wechselte, kam ein PKW ins Schleudern und fuhr direkt in die auf dem Pannenstreifen arbeitende Personengruppe. Zwei Männer wurden leicht verletzt, der erst 16 Jahre alte Thomas Ungersböck erlitt jedoch tödliche Verletzungen.
Die Sirenen Wiener Neustadts gaben das Einsatzsignal ab, als der Sarg des Verstorbenen in das Grab abgesenkt wurde.
Von Großveranstaltungen auf dem Gelände der Civitas Nova, von Übungen im Rahmen der Nato-Partnerschaft für den Frieden u. a. in Dalmatien, und von zahlreichen anderen Ereignissen berichtet dieser achte Band der Wiener Neustädter Feuerwehrgeschichte.