Der langjährige Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt ist am 18. September 2020 in einer von Corona-Maßnahmen geprägten Verabschiedung auf seinem letzten Weg begleitet worden. Die gesamte Feuerwehr Wiener Neustadt hat ihr möglichstes getan, um die Corona-Maßnahmen einzuhalten und dennoch dem Kommandanten, Bezirkskommandanten-Stellvertreter, Kameraden, Freund, Familienvater und auch Ersatzvaterfigur vieler Kameraden einen entsprechend würdigen Abschied zu bereiten. Neben einer 24stündigen Ehrenwache wurde „Pepi“ Bugnar auch von engen Freunden und Kameraden auf seiner letzten „Einsatzfahrt“ begleitet.
„Eine würdige Verabschiedung“, textete Bürgermeister Klaus Schneeberger am Ende einer über 27 Stunden dauernden Veranstaltung, bei welcher sich viele Freunde, Wegbegleiter, Verwandte und vor allem auch Zivilisten und Kameraden gleichermaßen verabschieden konnten.
Durch die Corona-Maßnahmen musste die Veranstaltung gedehnt werden. Da – aufgrund der Platzverhältnisse – nur 350 Gäste am Feuerwehrgelände zugelassen werden konnten, um die Abstandsregelungen einhalten zu können, hatte die Feuerwehr Wiener Neustadt eine 24 Stunden dauernde Ehrenwache auf die Beine gestellt, an welcher jeweils vier Kameradinnen bzw. Kameraden halbstündig wechselten. Diese Ehrenwache wurde von insgesamt 154 unterschiedlichen Personen aus den Organisationen Feuerwehr, Rotes Kreuz, Samariterbund, Bürgerkorps, Polizei und Bundesheer gehalten. Dabei haben viele auswärtige Feuerwehren die Möglichkeit genutzt, um dem seit 2006 amtierenden Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt die letzte Ehre zu erweisen. „Es war uns eine Ehre“, so Vanessa Pilles, Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr Neudörfl, die mit einer Abordnung, wie auch viele andere Feuerwehren aus dem Bezirk Wiener Neustadt oder dem Bezirksführungsstab, eine solche Ehrenwache abhielt. Auch die Abschnittsfeuerwehrkommandanten der Abschnitte des Feuerwehrbezirks Wiener Neustadt zollten Branddirektor Bugnar durch eine solche Ehrenwache Respekt.
Am 18. September 2020 wurde, nach 24 Stunden Aufbahrung und Ehrenwache am Feuerwehrareal der Zentrale am Babenbergerring in Wiener Neustadt, mit 350 vergebenen Sitzplätzen und dem gebührenden Abstand mit jeweils maximal drei Repräsentanten der Organisationen eine Verabschiedung abgehalten. Dabei wurde durch Ehrenfeuerwehrkommandanten und Ehrenlandesbranddirektorstellvertreter Ing. Herbert Schanda das Leben und Wirken von Pepi Bugnar für die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt in groben Zügen umrissen. Grobe Züge deshalb, denn Josef Bugnar prägte bereits seit Mitte der 1980er Jahre das Bild der Feuerwehr Wiener Neustadt: Durch sein verbindendes Wesen hat er viele Bande geknüpft, die bis heute halten, wie der Besuch der Feuerwehren Nagycenk (Ungarn) oder Monheim (Deutschland) zeigten.
Feuerwehrvizepräsident Armin Blutsch, Landesfeuerwehrkommandant Stellvertreter des NÖ Landesfeuerwehrverbandes und Vizepräsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, würdigte die Verdienste von Brandrat Bugnar über die Grenzen der Stadt hinaus in seiner Ansprache. Auch Bürgermeister Klaus Schneeberger zeigte sich betroffen. In seiner Ansprache zeigte er jenes Bild von Pepi Bugnar, welches alle von uns so gut kannten: Hilfsbereit, immer erreichbar und immer für die Sache am Ball. Jeder der Redner aber hatten eines gemeinsam: Sie würdigten alle das, was Pepi für die Mannschaft war: Er war eine Vaterfigur, ein Bruder im Geiste und immer für alle und jeden da.
Als Josef Bugnar mit der Drehleiter zu seiner letzten Einsatzfahrt über den Ring, die Grazer Straße an der Burg vorbei zum Friedhof aufbrach, standen am Straßenrand nicht nur Abordnungen der umliegenden Feuerwehren und Ehrengäste. Die Theresianische Militärakademie unter der Leitung von GenMaj. Karl Pronhagl stand auf Höhe der MilAk und verabschiedete sich mit einem Trompeter, die Polizei Wiener Neustadt unter der Leitung von Stadtpolizeikommandant Oberstleutnant Manfred Fries verabschiedete sich ebenfalls durch eine Ehrenformation an der Grazer Straße wie die Betriebsfeuerwehr Landesklinikum Wiener Neustadt und das Rote Kreuz Wiener Neustadt. Viele Passanten hielten Inne, als der Zug vorbeifuhr und ab dem Auge Gottes in Schrittgeschwindigkeit an den vielen Dutzenden Feuerwehrmitgliedern auswärtiger Feuerwehren und Bekannten von Josef Bugnar vorbei fuhr.
Mit dem Sirenenprogramm FEUER wurde unser Kommandant nach der Aufbahrung im engsten Familienkreis in der Friedhofskapelle zum Grabe geführt, wo ein Trompeter der Eisenbahnermusik ein letztes Stück für Pepi spielte.
Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt dankt allen Feuerwehren, Organisationen und der gesamten Bevölkerung für ihre Anteilnahme. Besonderer Dank richtet sich an die Feuerwehren Weikersdorf, Felixdorf und Steinabrückl, die die Einsatzbereitschaft während der schweren Stunden für die Feuerwehr Wiener Neustadt übernahm. Auch ein herzlicher Dank an den Eisenbahnermusikverein „Flugrad“ unter der Leitung von Kapellmeister Hermann Schmid und die Caledonian Pipes and Drums für die musikalische Begleitung der würdigen Feierlichkeiten.
Besonderer Dank gilt auch den Kameraden Stefan Breineder und Mario Höllerbauer von der BAZ Neunkirchen, welche während der Feierlichkeiten persönlich in der BAZ Wiener Neustadt Dienst verrichteten, um unsere Kameraden für die Verabschiedung freizuspielen.
Wir werden Pepi ein ewiges Andenken bewahren und werden für die Familie immer ein fixer Ankerpunkt sein.
Fotos: Fischer NÖLFV / Presseteam FF Wr. Neustadt