Am Sonntagabend ereignete sich am Flugplatz Ost in Wiener Neustadt ein Hubschrauberabsturz (siehe Erstinfo). Beim Eintreffen der Feuerwehr stand die Bell 429 GlobalRanger in Vollbrand. Der Brand musste mit einem Schaumangriff gelöscht werden. Für den Piloten kam die Hilfe jedoch zu spät. Er dürfte beim Aufprall auf den Boden ums Leben gekommen sein. Die Feuerwehr Wiener Neustadt stand im Großeinsatz.
Ein Spaziergänger verständigte kurz nach 16.45 den Feuerwehrnotruf. Gegenüber dem Disponenten der Bezirksalarmzentrale Wiener Neustadt gab er an, im Bereich des Flugplatzes einen lauten Knall wahrgenommen zu haben. Aufgrund des starken Nebels, welcher zu dieser Zeit in Wiener Neustadt vorherrschte, konnte er jedoch die Quelle nicht eindeutig erkennen. Fast gleichzeitig meldete sich die Landesleitzentrale der LPD Niederösterreich, welche ebenfalls Meldungen über einen vermeintlichen Flugnotfall am Flugplatz Ost erhalten hatte.
Unmittelbar nach Eingang der ersten Notrufe rückten die ersten Fahrzeuge in Richtung der Einsatzstelle aus. Aufgrund des starken Nebels und anfänglich widersprechender Informationen war der genaue Notfallort jedoch nicht ganz eindeutig. Während der Zufahrt der ersten Einsatzkräfte meldete sich der erste Anzeiger erneut bei der Feuerwehr. Bei einer Nachschau in Richtung des ersten Knalls konnte er eindeutig ein brennendes Luftfahrzeug auf der Piste des Flugplatzes wahrnehmen.
Gleichzeitig wurde durch den Disponenten der diensthabende Zug zu dem Brandeinsatz am Flugplatz alarmiert. „Für solche Notfälle haben wir Einsatzpläne und der Flugplatz hat dafür gem. der internationalen Vorgaben einen Notfallplan. Gemäß diesem rückten wir mit einem Tanklöschfahrzeug, einem schweren Rüstfahrzeug und einem Kommandantenfahrzeug sofort in erster Welle zum Flugplatz an“, erklärt Branddirektor Christian Pfeiffer, Kommandant der Feuerwehr Wiener Neustadt.
Beim gleichzeitigen Eintreffen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst stand der Hubschrauber in Vollbrand. Die Brandintensität konnte jedoch durch Vornahme eines Schaumangriffs unter umluftunabhängigen Atemschutz rasch gebrochen werden. Nachdem das Feuer gelöscht war, begann die Suche nach dem Piloten. Laut Informationen des Flugplatzbetriebsleiters dürfte der Hubschrauber mit dem Piloten, aber ohne sonstige Passagiere, unterwegs gewesen sein.
Während gleichzeitig der umliegende Bereich des Flugplatzes abgesucht wurde, konnte der Pilot im Wrack seines Hubschraubers entdeckt werden. Die anwesende Notärztin konnte jedoch nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Aufgrund der Besitzverhältnisse des Hubschraubers entstand ein enormes, mediales Interesse. „Hier ist die hervorragende Zusammenarbeit mit der Landespolizeidirektion in Person des Chefinspektor Johann Baumschlager hervorzuheben“, unterstreicht Feuerwehrkommandant Christian Pfeiffer. „Aufgrund der Ermittlungen der Flugunfallkommission und des Landeskriminalamtes sind Fotos in der Erstphase sehr heikel. Außerdem ist es für die Hinterbliebenen schon enorm belastend, aus den Medien über solche Vorfälle zu hören. Dann auch noch in den ersten Minuten Fotos zu sehen, potenziert diese Belastung nur unnötig“, unterstreicht Pfeiffer.
Nach Beendigung der Lösch- und Rettungsarbeiten wurde die Unfallstelle von der Polizei abgesperrt und bewacht. Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt unterstützte durch Beleuchtungsarbeiten die Ermittlung des Landeskriminalamtes. Nach Freigabe wurde durch die Feuerwehr der Leichnam des Piloten geborgen. „Dabei wurde aufgrund der verbrannten Kohlefasern und der Dämpfe des Helikopter-Wracks umluftabhängiger Atemschutz in Form von Filtermasken verwendet“, erklärt Pfeiffer.
Die Feuerwehr Wiener Neustadt stand mit 26 Mitgliedern und zahlreichen Einsatzfahrzeugen mehrere Stunden im Einsatz. Außerdem anwesend waren mehrere Rettungsfahrzeuge des Samariterbundes sowie eine Notärztin und der Bezirkseinsatzleiter des Roten Kreuz.
Unser Mitgefühl ist bei den Hinterbliebenen des erfahrenen Piloten.