Am Samstag, den 01.06.2024, lud das Ausbildungsteam der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt zu einer umfassenden Ganztagesschulung ein. Fast drei Dutzend Einsatzkräfte folgten der Einladung und beschäftigten sich intensiv mit aktuellen Ausbildungsthemen.
Auf dem Programm stand eine Mischung aus Brand- und Schadstoffthemen. Besonders im Fokus stand das neue Atemschutznotfallkonzept, das erstmals vorgestellt und trainiert wurde. Der Katastrophenhilfe-Übungsplatz Tritolwerk des Österreichischen Bundesheeres bot dafür optimale Bedingungen.
Pünktlich um 08:00 Uhr startete der Übungsbetrieb. An mehreren Stationen gleichzeitig wurden die Kleingruppen geschult. Die Themen reichten von Akkubränden, die durch die steigende E-Mobilität immer häufiger werden, bis hin zu Chemieunfällen und dem Verhalten bei Innenangriffen. Besonders beeindruckend war der Einsatz des Flashover-Simulators, der das Brandverhalten in Innenräumen realitätsnah darstellte.
Neue Herausforderungen durch Akkubrände
Akkubrände stellen eine zunehmende Herausforderung für die Feuerwehren dar. Durch die Vielfalt der Akkupacks, die in Handys, Sportgeräten und Fahrzeugen verbaut sind, müssen Feuerwehrleute auf giftige Dämpfe und erneute Entzündungen vorbereitet sein. Praktische Brandversuche an gebrauchten Akkus verdeutlichten die erforderlichen neuen Taktiken. Thematisiert wurde außerdem die Entsorgung von Akkus nach Brandgeschehen.
Effektive Maßnahmen bei Chemieunfällen
Das erste Einschreiten bei Chemie- und Schadstoffunfällen ist entscheidend. Im Übungslabor des Tritolwerks wurde ein realistisches Szenario aufgebaut, um die ersten Maßnahmen und Menschenrettungen zu trainieren. Die Feuerwehrleute konnten hier ihre Verfahren und Vorgehensweisen auffrischen. Angesprochen wurde dabei außerdem die allgemeine Einsatzhygiene nach Einsätzen, welche ebenfalls einen immer größeren Stellenwert in der Gesundheitsfürsorge von Feuerwehrleuten besitzt.
Wichtige Erkenntnisse zum Brandrauchverhalten
Eine weitere Schulungsstation widmete sich dem Lesen und Interpretieren von Brandrauch. In nachgebauten Brandräumen wurde die Ausbreitung von Rauch und Hitze im Brandfall demonstriert. Besonders das Phänomen des Flashovers, die schlagartige Durchzündung von Räumen, wurde anschaulich erklärt.
Atemschutznotfälle: Schnelle Hilfe ist entscheidend
Abschließend wurde das richtige Verhalten bei Atemschutznotfällen trainiert. Verletzungen und plötzliche Erkrankungen im Einsatz sind große Gefahren. Die Schulung betonte die Bedeutung schneller und qualifizierter Erster Hilfe. Eine eigens gegründete Arbeitsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt präsentierte ihre bisherigen Ergebnisse und trainierte die Szenarien praktisch.
Positive Bilanz und großes Engagement
Schulungsleiter BSB Peter Lenauer zeigte sich beeindruckt: „Alle beteiligten Feuerwehrleute zeigten heute großes Interesse und ein hohes Niveau. Alle Übungsziele konnten mit Bravour erreicht werden. Ein großes Dankeschön gebührt meinem Ausbilderteam und den Stationsverantwortlichen, ohne die ein so umfangreicher Thementag nicht möglich gewesen wäre!“