„B2 Hütte, mehrere Explosionen“ meldete die Bereichsalarmzentrale Wiener Neustadt am 23. 11. 2024 um kurz vor 20 Uhr. Die Hausmannschaft sowie die von daheim anrückenden ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehr Wiener Neustadt rückten mit mehreren Fahrzeugen zum Brandeinsatz in die Daimlergasse aus. 

Aus bislang unbekannter Ursache begann eine Gartenhütte in der Daimlergasse zu brennen. Der Brand griff rasch auf die gesamte Hütte über und bedrohte ein Fahrzeug sowie das Mehrparteienwohnhaus, an das die Hütte grenzte. Passanten schlugen vor Eintreffen der Feuerwehr die Seitenscheibe des im Gefahrenbereich geparkten Fahrzeuges ein, um dieses vor dem Feuer zu retten. Mit einem Gartenschlauch versuchte ein Anrainer bis zum Eintreffen der Feuerwehr das Feuer in Schach zu halten.

Beim Eintreffen der Feuerwehr stand die Gartenhütte in Vollbrand. Das Feuer griff bereits auf die Fassade über. Sofort wurde mit einer Löschleitung unter schwerem Atemschutz mit der Brandbekämpfung begonnen. Mehrere Zerknallungen, die vom Bersten mehrerer Druckbehälter wie zum Beispiel Gaskartuschen oder Spraydosen zeugen könnten, beirrten die ersten Löschkräfte nicht, wenngleich dies als Zeichen für besondere Vorsicht gesehen wurde.

Ein zweites Löschfahrzeug, welches kurze Zeit nach dem ersten Kräften der Feuerwehr Wiener Neustadt eintraf, unterstützte mit einem zweiten Rohr – ebenfalls unter schwerem Atemschutz – die Brandbekämpfung. Die Anwohner des Mehrparteienwohnhauses wurden aus den stark verrauchten Wohnungen in Sicherheit gebracht. Zwei Wohnungen mussten geöffnet werden und kontrolliert werden. Mit einer Rettungssäge wurde die Fassade geöffnet, um den Löscherfolg zu kontrollieren und ein Ausbreiten über die Fassade ausschließen zu können.

Magistratsdirektor Mag. Markus Biffl machte sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort. „Der rasche Einsatz der Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen des Brandes über die Fassade auf das gesamte Gebäude. Die Fenster im Nahbereich waren bereits stark brandbeaufschlagt, ein Fenster im ersten Stock zeigte Hitzerisse, die Fassadendämmung war im unteren Bereich unter dem Putz bereits weggeschmolzen“,  erklärte Einsatzleiter Branddirektor Christian Pfeiffer. Auch ein Akku einer Photovoltaikanlage musste nach Beendigung der Löscharbeiten noch in einem Spezialfass gesichert werden, da ein späterer Brandausbruch durch den stark in Mitleidenschaft gezogenen Akku vollends ausschließen zu können.

Das Rote Kreuz stand zur Sicherung der Einsatzkräfte mit mehreren Fahrzeugen bereit. Die Polizei Wiener Neustadt war mit mehreren Streifen vor Ort, um den Einsatzort abzusperren.

Die Notrufe trafen in mehreren Bereichsalarmzentralen des neuen Leitstellenverbundes ein. Wenn ein Notruf gewählt wird und von der zuständigen Alarmzentrale nicht innerhalb einer gewissen Zeit entgegengenommen werden kann, weil die Leitung besetzt ist oder der Disponent mit der Alarmierung beschäftigt ist, wird der Notruf an eine andere Zentrale in Niederösterreich weitergeleitet. „Das hilft bei der Informationsgewinnung, verhindert Verzögerungen und gibt auch den Anruferinnen sowie Anrufern Sicherheit, dass ihre wichtigen Informationen gehört werden. Gerade weil wir durch diese Vernetzung dezentral Notrufe entgegennehmen ist es wichtig, dass man zuerst den Einsatzort nennt“, erklärt 1. Feuerwehrkommandant-Stellvertreter und für die Alarmzentrale verantwortliches Kommandomitglied, Brandrat Norbert Schmidtberger.

26 Mitglieder der Feuerwehr Wiener Neustadt waren mit zwei Löschfahrzeugen, einer Drehleiter, einem Rüstfahrzeug, einem Versorgungsfahrzeug, einem Atemluftfahrzeug und einem Kommandofahrzeug für knapp zwei Stunden im Einsatz.