Dehnfugenbrand
Gegen 18:15 Uhr rückte die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt zu einem vermutlichen Wohnungsbrand in der Kollonitschgasse aus. Vor Ort angekommen wurde Rauch aus dem Dachbereich entdeckt. Nach der Erkundung in den umliegenden Wohnungen konnte jedoch die Wohnungsbrandtheorie verworfen werden. Nachdem eine Schiebeleiter in Stellung gebracht wurde, entdeckten die Feuerwehrleute, dass der Brand offensichtlich von einer Dehnfuge zwischen zwei angrenzenden Mehrparteienhäusern ausging.
Nach längerer Suche wurde der Brandherd am unteren Teil der Fugenwand lokalisiert. Der Einsatz von Stickstoff wurde erstmals bedacht. Nachdem der betroffene Teil der Wand mit Rettungssägen und Handwerkzeug geöffnet worden war, kam die bereitliegende Löschleitung zum Einsatz. Dies brachte jedoch nicht den gewünschten Löscherfolg.
Kurz darauf ließ Einsatzleiter Brandrat Josef “Pepi” Bugnar die Fa. Messer alarmieren. Stickstoff, eine Flüssigkeit, welche sich in gasförmigen Zustand auf das 600- fache ihres Volumens ausdehnt, sollte in die engen Zwischenräume geleitet werden um den Brand zu ersticken.
Nach Absprache mit der Exekutive und Stadtrat Horst Karas wurde, zur Vorbereitung des Stickstoffeinsatzes, die Evakuierung des Gebäudes angeordnet. Die Bewohner mussten ihre Wohnungen räumen und kamen die Nacht über bei Verwandten, Freunden oder einem Hotel unter. Etwa ein dutzend Wohnungen mussten unter Aufsicht der Polizei von der Feuerwehr geöffnet werden, da die Eigentümer nicht auffindbar waren.
Nachdem die Fa. Messer nach einigen Stunden am Einsatzort eintraf und die Evakuierung abgeschlossen war, wurde kurz nach Mitternacht damit begonnen, den Stickstoff in die vorher geöffnete Wand einzuleiten. Dies brachte den gewünschten Effekt. Das Feuer wurde durch den Stickstoff gelöscht.
Nach der Kontrolle mittels Wärmebildkamera konnte der Einsatz gegen 02:00 Uhr beendet werden.