Zweimal wurde die Feuerwehr Wiener Neustadt in der Nacht zum 5. Juni auf die A2 Südautobahn, Fahrtrichtung Wien kurz vor der Raststation Föhrenberg, gerufen. Beim ersten Einsatz wurde ein Unfall auf der dritten Spur von einem nachkommenden Fahrer übersehen. Der zweite Unfall ereignete sich an exakt der selben Stelle, wo ein Fahrzeuglenker auf ein Pritschenfahrzeug der ASFINAG auffuhr, während diese die ersten zwei Fahrspuren für die Reinigungsarbeiten sperrte.
Der erste Alarm traf um 00:32 Uhr ein. Die bereitschaftshabende Dienstgruppe wurde per Funkrufempfänger zur Unterstützung für die Nachtbereitschaft alarmiert. Am Einsatzort angekommen wurden die zwei nicht fahrbereiten Fahrzeuge durch die Feuerwehrmänner gesichert auf einem Parkplatz abgestellt, sodass rasch zumindest die dritte Spur frei gemacht werden konnte. Die ersten beiden Spuren blieben durch ASFINAG und Polizei gesperrt, um die Reinigungsarbeiten durchführen zu können. Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt stand bis 2:16 Uhr im Einsatz.
Kurz nachdem die Feuerwehr eingerückt war traf der nächste Notruf ein. Aus bislang ungeklärter Ursache fuhr ein weißer Peugeot auf den Pritschen-Wagen der ASFINAG auf, welcher die erste Spur sperrte, und versetzte dem Fahrzeug einen derartigen Impuls, dass der Klein-Lkw auf der dritten Spur zum Stehen kam. Nur durch Glück traf der Pritschenwagen nicht den Polizeiwagen, in welchem die Beamten saßen und noch mit der Aufnahme des ersten Unfalles zu tun hatten. Die Feuerwehr rückte wieder an und zog zuerst den Pritschenwagen auf den Pannenstreifen um so rasch als möglich die dritte Spur wieder zu öffnen. Der völlig deformierte Pkw wurde mit dem Galgen des schweren Rüstfahrzeuges gesichert neben die zwei anderen Fahrzeuge vom ersten Unfall auf einem Parkplatz abgestellt. Der Pritschenwagen wurde von einem privaten Abschleppunternehmen abgeschleppt.
Bei beiden Unfällen wurde jeweils eine Person mit Verletzungen unbekannten Grades vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Bei beiden Einsätzen wurde die Feuerwehr mit einer Totalsperre der Autobahn konfrontiert, wodurch sich ein kurzer Stau entwickelte. Vor allem Lkw-Fahrer aus den östlichen und südlichen Nachbarstaaten sowie Reisebusse haben die Rettungsgasse blockiert oder gar keine Anstalten gemacht, eine solche zu bilden. Die Feuerwehrmitglieder mussten aussteigen und den Fahrern Anweisungen geben, die Rettungsgasse zu bilden und die Fahrzeuge schlichten, um an die Einsatzstelle zu gelangen. Andere Pkw-Lenker wiederum bildeten die Rettungsgasse vorbildlich.