Um kurz vor 10 Uhr vormittags geriet eine Acetylengasflasche im Zuge der Bauarbeiten zum neuen City Campus der Fachhochschule Wiener Neustadt am Gelände des Landesklinikums Wiener Neustadt in Brand. Die zuständige Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt wurde über den Notruf 122 alarmiert. Sofort setzte sich die im Feuerwehrhaus verfügbare Mannschaft in Bewegung, während der Disponent der Alarmzentrale weitere Kräfte über Pager nachalarmierte.
Bei der Erkundung stellte Einsatzleiter Branddirektor Josef Bugnar fest, dass die Acetylengasflasche an der Fassade des Verwaltungstraktes stand und brannte. Sofort wurde die Kühlung der Flasche befohlen. Zur Sicherheit wurde der im direkten Umfeld befindliche Verwaltungstrakt mit dem Mitarbeiterspeisesaal und dem Sekretariat evakuiert. „Eine reine Sicherheitsmaßnahme, falls es zu einer Zerknallung der Flasche kommen sollte“, so der kaufmännische Direktor des Landesklinikums Wiener Neustadt Mag. Andreas Gamlich. Da sich im näheren Umfeld keine Patientenzimmer befinden, waren die Patientinnen und Patienten von dieser Evakuierungsmaßnahme nicht unmittelbar betroffen.
Die Feuerwehr kühlte die Flasche, während Einsatzleiter Josef Bugnar die Spezialeinheit Einsatzkommando Cobra alarmierte. „Dies ist eine übliche Vorgehensweise bei Acetylengasflaschenbränden. Acetylengas ist sehr aggressiv und reagiert auf Erschütterungen, wenn es erhitzt wird. Deshalb schießt ein Scharfschütze ein Loch in die Flasche um den durch die Hitze entstandenen Überdruck kontrolliert entweichen lassen zu können“, erklärt der erfahrene Feuerwehrkommandant Josef Bugnar das Vorgehen.
Der Scharfschütze des Eko Cobra traf punktgenau und das Gas konnte unter der Kontrolle der Feuerwehr Wiener Neustadt und durch ständiges Kühlen der Flasche entweichen.
Nach rund zwei Stunden war der Einsatz beendet und die Flasche konnte sichergestellt werden. Die Brandursache wird noch erhoben.
Die Feuerwehr Wiener Neustadt stand mit vier Tanklöschfahrzeugen und einem Kommandofahrzeug im Einsatz. Der Einsatz beschränkte sich auf kühlen, die Kontrolle des Umfeldes und die Absicherung der Einsatzstelle. „Es waren zu keinem Zeitpunkt Patienten oder Mitarbeiter in Gefahr“, erklärt Bugnar.
Peter Erlacher, Geschäftsführer der FHI und Bauherr des City Campus, der während des Einsatzes ebenfalls vor Ort war, bedankte sich bei allen beteiligten Einsatzkräften für die äußerst professionelle und rasche Beseitigung der Gefahrenquelle.