Gegen zwölf Uhr mittags traf in der Bezirksalarm- und -warnzentrale ein Notruf ein, welcher folgende Lage darstellte: Ein Lkw ist in eine Halle gefahren und hat dabei mehrere Fahrzeuge gerammt. Die Halle drohe einzustürzen. Ein Fahrzeug der Feuerwehr Wiener Neustadt machte sich zur Lageerkundung auf den Weg. Es folgte ein Großeinsatz der Feuerwehr.
Der ABI Alfred Grimm, der ersteintreffende Einsatzleiter, ließ aufgrund des auslaufenden Diesels und Benzins der Fahrzeuge sofort den Brandschutz durch je ein Schaumrohr von beiden Seiten der Halle aufbauen. Auch wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen und ein Statiker alarmiert. Nach Rücksprache mit der Firmenleitung veranlasste diese die Abschaltung der Hauptstromzufuhr durch den Energiebetreiber.
Der mit Schotter beladene Sattelzug kam aus bislang ungeklärter Ursache von der Straße ab und fuhr über eine Böschung in eine Reihe parkende Pkw und in weiterer Folge in eine Halle am Rande des Flugfeldes Ost in Wiener Neustadt. Wie durch ein Wunder konnte der Lkw-Fahrer durch Firmenmitarbeiter unverletzt aus dem Zugfahrzeug befreit werden.
Nach Besprechung mit dem Statiker und der Firmenleitung wurde mit dem Sichern der Halle durch das schwere Kranfahrzeug und den Hubrettungsgeräten der Feuerwehr Wiener Neustadt für die Bergung des Lkw durchgeführt. Der Lkw wurde aus den umgerissenen Stahlträgern behutsam befreit und im Anschluss mittels Seilwinde aus der Halle gezogen.
Während des gesamten Einsatzes war der Betrieb des Unternehmens kaum eingeschränkt und auch der Flugbetrieb war nicht gestört.
Wie durch ein Wunder kamen keine Personen zu Schaden. Die Höhe des Sachschadens kann zur Zeit nicht beziffert werden.
Während des Einsatzes kam es immer wieder durch gaffende Fahrzeuglenkerinnen und -lenker zu gefährlichen Situationen weil unvermittelt gebremst wurde, um „gute Fotos“ schießen zu können oder einen Blick auf den Einsatz zu erhaschen. Wir appellieren erneut, dies zu unterlassen. Die mehreren Lenkerinnen und Lenker, die hinter dem Steuer das Handy für Fotos und Video verwendeten und eindeutig identifiziert werden können, werden durch die Feuerwehr zur Anzeige gebracht.
Beim Einsatz am Flugfeld waren 30 Mann mit insgesamt 9 Fahrzeugen im Einsatz.
Zeitgleich hat die Feuerwehr die Exekutive bei einer Suchaktion nach einer älteren Dame aus dem Stadtheim unterstützt. Hier waren weitere 15 Feuerwehrmänner eingesetzt.
Ein Verkehrsunfall wurde ebenfalls von drei Mann mit einem Fahrzeug abgearbeitet. Hier wurden die Fahrzeuge nach einem Auffahrunfall auf der Puchbergerstraße zur Seite gestellt.
In Wiener Neustadt ist man von der Zentrale am Babenbergerring aus für das gesamte Gemeindegebiet zuständig. Ungefähr 1300 Einsätze fährt die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt jährlich. Ehrenamtlich und ohne Bezahlung für die Mitglieder. Und das täglich – in unserer Freizeit!