Ein Rettungseinsatz in der Zehnergasse löste heute Abend (21.01.) einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettung, Polizei und Energieversorgungsunternehmen aus. Bei einem Rettungsteam schlug das mobile CO- Warngerät an. In der Folge mussten alle Wohnungen des Mehrparteienhauses evakuiert, und einige Wohnungstüren aufgebrochen werden. Mehrere Personen mussten zur Kontrolle ins Krankenhaus. Eine Frau wurde bewusstlos aus dem Haus gerettet.  Von der Feuerwehr wurden zwei Katzen gerettet.

Als gegen 18.00 Uhr ein Rettungsteam das Haus in der Zehnergasse betrat, ahnte noch niemand, was kommen sollte. In einer Wohnung im ersten Stock entdeckten die Sanitäter eine bewusstlose Frau in einer Badewanne. Als die Sanitäter die Frau gerade versorgen wollten, schlug der CO- Warner an, den die Rettungskräfte standardmäßig mitführen.

Die Sanitäter führten eine Schnellrettung aus der Wohnung durch und riefen per Funk Verstärkung.

Die Feuerwehr Wiener Neustadt wurde von 144 Notruf Niederösterreich über den CO- Alarm in Kenntnis gesetzt. Kurz darauf rückten mehrere Fahrzeuge zu der Adresse aus.

Während der Rettungsdienst die bewusstlose Frau versorgte, wurde ein Trupp unter Atemschutz ins Gebäude geschickt, um erste Messungen vorzunehmen. In der betroffenen Wohnung wurde, bei geöffneter Wohnungstüre, ein Kohlenmonoxid-Wert von 120ppm gemessen. Das entsprecht der 4- fachen maximalen Arbeitsplatz- Kozentration.

Aus Sicherheitsgründen wurde vom Einsatzleiter entschieden, das Gebäude vorsorglich zu evakuieren, dass in den Nachbarwohnungen keine weiteren Menschen zu Schaden kommen würden. Die Bewohner der 30 betroffenen Wohnungen kamen in der Zwischenzeit in Feuerwehrbussen oder bei Freunden und Verwandten unter.

Zwei Wohnungstüren mussten von der Feuerwehr aufgebrochen werden, um sicherzustellen, dass sich in der Wohnung nicht weitere Opfer befanden. Dies war glücklicherweise nicht der Fall.

Während der Kontrolle der Nachbarwohnungen wurden auch zwei Katzen aus dem Gefahrenbereich gerettet und der Besitzerin übergeben.

Das Gebäude wurde anschließend belüftet. Von Technikern der EVN wurden außerdem noch Kontrollmessungen in allen Wohnungen durchgeführt.

Nach Beendigung der Arbeiten konnte das Wohnhaus, nach Absprache mit dem Energieversorgungsunternehmen und der Exekutive, wieder freigegeben werden. Die Bewohner durften dann wieder zurück in ihre Wohnungen.

Neben der Feuerwehr standen auch drei Rettungs- und ein Notarztteam sowie mehrere Polizeistreifen und die EVN etwa zwei Stunden im Einsatz.

Mehrere Bewohner des Hauses begaben sich selbstständig zur Kontrolle ins Krankenhaus.

Gleich darauf wurden die Einsatzräfte zu einem weiteren vermuteten CO- Austritt in die Stadionstraße alarmiert. Dort stellte sich der Alarm jedoch als Fehlalarm heraus.

 

Kohlenstoffmonoxid oder Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb- und geruchloses Atemgift. Eine akute Vergiftung äußert sich mit Symptomen wie Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit. Das längere Einatmen geringer Konzentrationen führt langfristig zu chronischen Herz- oder Nervenerkrankungen.Der einfachste Schutz ist die Vorbeugung. Regelmäßige Wartungen an Gasgeräten und Rauchfängen sind ein guter Schutz. Zusätzlich kann ein CO-Warner einen akuten Störfall melden. Begehen Sie nie Gärkeller oder Pelletslagerräume ohne vorher jemanden davon unterrichtet zu haben oder ein entsprechendes Warngerät bei sich zu tragen. Schlägt der CO-Warner an, dann verlassen Sie unverzüglich die Wohnung und warnen Sie Ihre Nachbarn. Helfen Sie Kindern und alten Menschen beim Verlassen des Hauses. Wählen Sie sofort den Notruf der Feuerwehr 122. 
Mehr über die Gefahren von Kohlenstoffmonoxid finden Sie unter: http://tinyurl.com/FFWNCO