Fast drei Dutzend Anzeiger meldeten sich am Mittwochnachmittag, 12.08., beim Feuerwehrnotruf. Von einer schwarzen Rauchwolke war die Rede, die über einem Industriegebiet in der Wiener Neustädter Josefstadt aufstieg. Auf einem Firmenareal eines Fertigbetonwerks, welches Teilweise als Abstellplatz für Autos genutzt wird, fing aus unbekannter Ursache ein Wohnwagen feuer. Durch die hohe Strahlungshitze breitete sich der Brand auch sehr rasch auf vier weitere Pkws aus. Als zusätzliche Schwierigkeit, und Ursache für die dichte schwarze Rauchsäule, war der Wohnwagen bis zur Decke mit alten Autoreifen und Sperrmüll gefüllt. Mehrfach mussten die Feuerwehrleute auch wegen explodierenden Spraydosen die Köpfe einziehen. Die Brandursachenermittlung der Polizei war vor Ort, stellte Erhebungen an und sperrte den Brandort ab.
Während in einer Wiener Neustädter Facebookgruppe bereits die ersten Mutmaßungen über die weithin sichtbare Rauchsäule über der Stadt gepostet wurde, meldeten sich 35 Anzeiger direkt beim Feuerwehrnotruf und meldeten die starke Rauchentwicklung über der Stadt. Da teilweise unterschiedliche Einsatzadressen gemeldet wurden, entsandte der Disponent das erste Tanklöschfahrzeug zur Erkundung. Die Anfahrt gestaltete sich jedoch einfach, da der schwarze Rauch bereits kurz nach der Ausfahrt den Weg zeigte. Bereits während der Anfahrt wurde die Bezirksalarm- und Warnzentrale über eine Alarmstufenerhöhung in Kenntnis gesetzt und weitere Fahrzeuge zur Einsatzstelle beordert.
Am Einsatzort, ein Firmenareal eines Betonwerks, brannte bereits ein Wohnwagen und mehrere Pkws in vollem Ausmaß. Die Strahlungshitze des Feuers war anfangs so heiß, dass nur unter Vornahme eines Mannschutzes, eine Art Wasserwand am Strahlrohr, der Erstangriff durchgeführt werden konnte. Da die Brandintensität mit zwei Angriffsrohren nicht gebrochen werden konnte, entschied sich der erste Fahrzeugkommandant zur Vornahme eines Schaumangriffs. In der Erstphase des Einsatzes wurden mehrere Explosionen in und um den Wohnwagen wahrgenommen, weshalb ein direktes Vorgehen zum Brandherd anfangs nicht möglich war.
Nach dem Eintreffen von weiteren Atemschutzträgern und Fahrzeugen konnte dann ein umfassender Schaumangriff durchgeführt werden und der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden. Beim Öffnen der Seitenwände des Wohnwagens wurde dann festgestellt, dass dieser bis oben hin mit alten Autoreifen und Sperrmüll gefüllt war. Um alle Glutnester zu erreichen, musste der Wohnwagen auf allen Seiten mit einer Rettungssäge geöffnet und die Wände heruntergerissen werden.
Die Inhalte des Wohnwagens wurden dann mit Hilfe eines Ladekrans einer örtlichen Privatfirma verteilt und Stück für Stück mit Schaum bedeckt. Als vermeintliche Ursache für die Explosionen wurden mehrere im Wohnwagen gelagerte Spraydosen angenommen, welche im Zuge der Nachlöscharbeiten gefunden wurden.
Die vorherrschenden hohen Temperaturen jenseits der 30 Grad waren eine schwere Belastung für die eingesetzten Atemschutzträger, sodass die Angriffstrupps bis zum Einsatzende mehrfach getauscht werden mussten.
Neben fünf Fahrzeugen der Feuerwehr waren auch der Bezirkseinsatzleiter des Roten Kreuzes mit zwei Rettungsfahrzeugen, der Samariterbund sowie die Polizei mit der Brandursachenermittlung vor Ort. Die Ursache für den Brand ist Gegenstand polizeilicher Erhebungen.
Die Feuerwehr Wiener Neustadt möchte noch darauf hinweisen, dass über soziale Medien keine Einsatzmeldungen entgegengenommen werden, da hier keine 24 Stunden Überwachung möglich ist. Bitte vermeiden Sie Spekulationen, ob die Einsatzkräfte bereits verständigt wurden, und rufen Sie im Bedarfsfall Hilfe über die Notrufnummern.