Nach fast pausenloser Hitzeperiode, unter der Stadt und Bezirk Wiener Neustadt seit Wochen stöhnen, kommen die Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk Wiener Neustadt nicht mehr zur Ruhe. Heute mussten wieder über 100 Feuerwehrkräfte aus zehn Feuerwehren zu einem Waldbrand ausrücken. Im Gemeindegebiet von Wiener Neustadt brannte eine Fläche von knapp unter einem Hektar Wald. Magistratsdirektor Mag. Biffl, Bezirksfeuerwehrkommandant Greiner und Feuerwehrkommandant Pfeiffer waren vor Ort, um sich ein Bild von der Brandstelle zu machen. Einer Aussendung des Magistrats Wiener Neustadt zufolge kann eine natürliche Ursache für das Feuer ausgeschlossen werden.
Mehrere Anzeiger meldeten ab 13.15 Uhr in den Bezirksalarm- und Warnzentralen Neunkirchen und Wiener Neustadt Rauchschwaden, welche an mehreren Stellen entlang des L 4110 aus dem Föhrenwald auf die Straße ziehen würden. Da die genaue Einsatzstelle und Ausdehnung des Brandes nicht bekannt war und die Ortsangaben mehrere Gemeindegebiete betroffen hatte, wurden auch mehrere Feuerwehren aus den Bezirken Wiener Neustadt und Neunkirchen zum Waldbrand alarmiert.
Beim Eintreffen der ersten Feuerwehren konnte das Brandgeschehen auf eine knapp ein Hektar große Waldfläche im Gemeindegebiet Wiener Neustadt lokalisiert werden. Rasches Handeln der nach und nach eintreffenden Feuerwehren konnte das Bodenfeuer rasch unter Kontrolle bringen. Zu Gute kam den Einsatzkräften, dass die Windstärke im Einsatzgebiet relativ gering blieb und das Feuer somit nicht weiter anfachte. Einsatzleiter Christian Pfeiffer: „Durch den raschen Einsatz der Feuerwehren aus den Bezirken Wiener Neustadt und Neunkirchen konnte ein erneuter großer Waldbrand verhindert werden.“ Die Löschwasserversorgung im Föhrenwald konnte durch einen Pendelverkehr mit mehreren Tanklöschfahrzeugen sichergestellt werden.
Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt befindet sich seit Tagen im Dauereinsatz. Neben dem Tagesgeschäft, welches im Schnitt etwa 3-4 Einsätze täglich bedeuten, mussten die Wiener Neustädter Feuerwehrleute in den letzten zehn Tagen bereits zu sieben Waldbränden in der Stadt und im Bezirk Wiener Neustadt ausrücken. Da in Wiener Neustadt auch die Flugdienstbasisgruppe Süd des NÖ Landesfeuerwehrverbandes bedeutet dies auch regelmäßig Einsätze weit über die Stadtgrenze hinaus. Zuletzt war die Basisgruppe Süd erst Samstag und Sonntag bei einem Waldbrand in Gutenstein im Einsatz. „Auch heute wurde über einen Flugdiensteinsatz nachgedacht. Aufgrund des raschen Löscherfolges der Bodenkräfte war dies jedoch nicht notwendig. Die Mitglieder der Basisgruppe Süd stehen jedoch in den letzten Wochen unter besonderer Belastung, da die Einsätze, die meist bei hohen Temperaturen abseits eines kühlenden Schattens stattfinden, heuer rapide zugenommen haben. Natürlich stehen alle Kameraden des Sonderdienstes auch bei den täglichen Einsätzen in der eigenen Feuerwehr im Einsatz, was neben den normalen Berufen der Feuerwehrleute zu einer immensen Belastung führt“, so Basisgruppenkommandant BM Sigmund Spitzer.
Nach etwa zweieinhalb Stunden war der Einsatz im Föhrenwald beendet. Neben den entschlossenen Löscharbeiten der ersten eingetroffenen Feuerwehren sind bei Bränden in trockener Vegetation die Nachlöscharbeiten von besonderer Bedeutung. So muss die Brandfläche meist unter großem Personalaufwand umgegraben werden, um auch Glutnester abzulöschen, welche sich im Erdreich festgesetzt und die ersten Löscharbeiten überstanden haben. Wenn derartige Glutnester nicht abgelöscht werden, gehen davon auch nach „Brand aus“ eine erhebliche Gefahr der Wiederentzündung aus.
In einer Aussendung des Magistrats Wiener Neustadt appellieren Bürgermeister Klaus Schneeberger und Feuerwehrkommandant BD Christian Pfeiffer die Brandgefahr in den Wiesen- und Waldflächen keinesfalls zu unterschätzen. Branddirektor und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt Christian Pfeiffer erklärte dazu: „Tatsächlich ist der Boden derart trocken, dass schon ein kleiner Funke reicht. Zudem kommen die für unsere Gegend typischen Winde, die das Feuer anfachen und vor sich her treiben.“