Einsatz vom 19.04.2023 18:48 Uhr
Beherztes Eingreifen von Werkstättenmitarbeitern sowie das rasche Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt verhinderten am Mittwochabend einen Werkstättenbrand in Wiener Neustadt. Ein Elektromotorrad begann während des Ladevorgangs in der der Halle plötzlich zu brennen. Obwohl der Brand rasch gelöscht war, zündete der Akku des Elektrofahrzeuges immer wieder durch. Erst durch ein Wasserbad konnte das Feuer nachhaltig bekämpft werden. Beim Versuch, das vermeintlich gelöschte, Motorrad aus der Halle zu schieben, verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht durch eine plötzliche Durchzündung.
Vermutlich während des Ladevorgangs entzündete sich am Mittwochabend in einer Autowerkstätte in der Wiener Neustädter Anny- Wödl- Gasse der Akku eines Elektromotorrades. Die Mitarbeiter der Werkstätte reagierten geistesgegenwärtig. Während mehrere eingestellte Autos noch aus der Halle geschoben und der Feuerwehrnotruf gewählt wurde, begannen Andere mit der ersten Brandbekämpfung mittels Handfeuerlöscher.
Anfänglich zeigte dies auch Wirkung. Nach mehreren Wiederentzündungen mussten die Werkstättenmitarbeiter aufgrund der zunehmenden Rauchentwicklung jedoch die Flucht ergreifen. Die ersten Löschmaßnahmen konnten die Brandausbreitung auf die Lagerhalle und mehrere abgestellte Fahrzeuge jedoch zumindest etwas verzögern.
Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrfahrzeuge stand das Motorrad bereits wieder in Vollbrand und das Feuer breitete sich bereits auf Teile der Halle sowie angrenzende Fahrzeuge aus. Durch einen raschen Erstangriff konnte die Gefahr der Ausbreitung jedoch gebannt werden. Um die Halle und die teuren Fahrzeuge darin zu schützen, wurde das Motorrad nach dem ersten Ablöschen aus der Halle befördert. Dabei zündete das Fahrzeug erneut durch und verletzte einen 26- jährigen Feuerwehrmann leicht an der Hand. Die schwere Schutzausrüstung verhinderte jedoch schlimmere Verletzungen.
„Vorfälle wie diese zeigen die Wichtigkeit adequater Schutzausrüstung für unsere Feuerwehrleute.“, ist BR Christian Pfeiffer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt, überzeugt. „Die persönliche Schutzausrüstung unserer Einsatzkräfte wird ständig evaluiert und auf neue Gefahren im Einsatzdienst angepasst. Und obwohl dies einen beträchtlichen Kostenfaktor darstellt, welcher hauptsächlich aus Spenden finanziert wird, ist die Sicherheit unserer Feuerwehrleute unser höchstes Anliegen!“
Außerhalb der Halle entzündete sich das Elektrofahrzeug mehrfach erneut und musste immer wieder gelöscht werden. Erst, nachdem das Motorrad in einer extra herangeschafften Wanne der Feuerwehr gänzlich im Wasser versenkt worden war, konnte der Brand nachhaltig gelöscht werden.
Der verletzte Feuerwehrmann konnte nach einer kurzen Abklärung im Krankenhaus rasch wieder entlassen werden. Die hochwertige Brandschutzkleidung bewahrte ihn vor schweren Verbrennungen.
Einsatzleiter Pfeiffer fasst die Problematik zusammen: „Wieder aufflammende Brände bei Elektrofahrzeugen sind eine bekannte Gefahr, auf welche sich die Feuerwehren in den letzten Jahren neu einstellen mussten. Aufgrund der nachhaltig hohen Temperaturen der Lithiumakkus nach einem Brandereignis besteht die Gefahr einer Wiederentflammung. Die Akkus müssen daher nach einem Brand mindestens 24- Stunden in einem Wasserbad gelagert werden, um sie sicher abzukühlen. Das Wasser muss anschließend einer Sondermüllentsorgung zugeführt werden. Dies stellt die Feuerwehren vor besondere Herausforderungen.“
Die Feuerwehr weist darauf hin, dass Akkus niemals unbeaufsichtigt geladen werden sollen. Dazu zählen neben Elektrofahrzeugen auch Handys, Laptops, Scooter und jegliche anderen Geräte mit Akkubetrieb.