Zu immer mehr Einsätzen in immer kürzeren Abständen muss die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt inzwischen ausrücken. Vierundzwanzig Einsätze waren es alleine seit gestern 00.00 Uhr. Eine Belastungsprobe für die Einsatzkräfte, die ihre Tätigkeit neben ihren Hauptberufen ehrenamtlich nachgehen!
Beginnend mit dem 15.04. um 00.00 Uhr rückte die FF Wiener Neustadt bis zum 16.04. um 18.00 Uhr zu 16 technischen und drei Brandeinsätzen aus. Dazu kamen noch eine Brandsicherheitswache sowie vier Fehleinsätze im Zeitraum, welche den Druck auf die Ehrenamtlichen weiter steigern. Insgesamt wurden damit in dem Zeitraum unglaubliche 137 (!) ehrenamtliche Einsatzstunden geleistet.
Das Einsatzspektrum reichte dabei von Brandalarmen, Einsätzen nach Verkehrsunfällen und Türöffnungen über Kleintierrettungen bis hin zu einem Maschinenbrand in einem Wiener Neustädter Gewerbebetrieb. Außerdem mussten drei Mal außerhalb der Stadtgrenzen benachbarten Feuerwehren mit Spezialgerät aus Wiener Neustadt unterstützt werden.
„Einsatzstarke Tage sind für uns nichts Neues. Wir sind darauf vorbereitet und können gut damit umgehen“, sagt Brandrat Christian Pfeiffer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt. „Aber solche Tage reizen unsere Kapazitäten doch schon sehr aus. Bei durchschnittlich drei bis fünf Einsätzen am Tag ist eine solche Einsatzspitze sehr belastend für das Freiwilligensystem“, so der Kommandant ergänzend.
„Viele Einsätze finden tagsüber statt. In dieser Zeit ist es natürlich besonders schwierig, ausreichend Personal für die konstant steigenden Einsatzzahlen zu finden. Immer weniger Gewerbetreibende stellen ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Feuerwehrtätigkeiten frei. Das führt, besonders bei kleineren Einsätzen, die tagsüber stattfinden, immer wieder zu Schwierigkeiten. Brandeinsätze und Menschenrettungen werden dann natürlich priorisiert. Wie wir erst letzte Woche Freitag beim Dachstuhlbrand in der Josefstadt zeigen konnten“, versichert der Kommandant abschließend.
Appelliert wird jedoch auch an die Bevölkerung. Nicht für jedes Problem ist die Feuerwehr zuständig. Offene Fenster, verstopfte Abflüsse oder feuchte Wände sind kein Grund, die Feuerwehr zu rufen und belasten nur das bereits ausgelastete Freiwilligensystem.