- Einsatz vom 15.04.2025 19.10 Uhr
Alarmiert durch den Anruf einer besorgten Mitbürgerin, die aufsteigenden Rauch aus einem Einfamilienhaus meldete, wurde die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt am Dienstagabend, 15.04.2025, kurz nach 19 Uhr ins Ungarviertel gerufen. In der Lazarettgasse kam es aus bislang unbekannter Ursache zu einem Brand. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand das ebenerdige Kellergeschoss in Vollbrand. Was mit einer Alarmierung wegen Rauchentwicklung begann, weitete sich schließlich unter Sirenengeheul im gesamten Stadtgebiet zur höchsten Alarmstufe B4 aus – das bedeutete: Alle verfügbaren Feuerwehrleute wurden gleichzeitig alarmiert. Fast zeitgleich wurde ein Gasaustritt in der Gustav-Mahler-Gasse und ein Verkehrsunfall am Platz der Menschenrechte gemeldet.
„De facto standen alle verfügbaren Kräfte gleichzeitig im Einsatz. Die Reserven waren auf einen Schlag weg!“, fasst BD BR Christian Pfeiffer, Kommandant der FF Wr. Neustadt, den Abend des 15.04.2025 zusammen.
Gegen 19:10 Uhr erreichten die ersten Notrufe die Bereichsalarmzentrale Wiener Neustadt. Ersten Informationen zufolge würde in der Lazarettgasse ein Gebäude brennen. Sofort nach der Meldung wurden die ersten Einsatzkräfte alarmiert, während die im Feuerwehrhaus befindlichen Feuerwehrleute zur Einsatzstelle ausrückten. Fast zeitgleich, während sich die Einsatzkräfte noch auf der Zufahrt zum Brandereignis befanden, erreichte ein weiterer Notruf die Feuerwehr: In der Gustav-Mahler-Gasse würde es nach Gas riechen. Auch hier wurde umgehend alarmiert und die Einsatzstelle rasch angefahren.
Als die ersten Kräfte in der Lazarettgasse ankamen, drang bereits dichter Rauch aus dem Einfamilienhaus. Sofort wurde nachalarmiert, die Alarmstufe auf „B4“ erhöht und der Sirenenalarm ausgelöst. Durch das fortgeschrittene Brandgeschehen war das Gebäude beim Eintreffen der Feuerwehr bereits schwer beschädigt. Im ganzen Haus waren Fenster aus dem Rahmen gerissen worden, und das Mauerwerk hatte sich nach außen gewölbt. „Die Brandbekämpfung erwies sich aufgrund der sehr starken Rauch- und Hitzeentwicklung als besonders herausfordernd“, beschreiben die Atemschutztrupps die Situation vor Ort.
Die Einsatzkräfte konnten sich nur langsam von mehreren Seiten zur Brandstelle im Keller vorarbeiten und die Brandintensität nur mithilfe einer großen Anzahl an Atemschutztrupps im Innen- und Außenangriff schließlich erst nach etwa 30 Minuten gebrochen werden. Der größte Teil des Kellers brannte jedoch aus. Am Gebäude entstand schwerer Schaden, sodass ein Statiker hinzugezogen werden musste. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, da das Gebäude zum Zeitpunkt des Brandes leer war.
Sehr positiv hervorzuheben ist die Zivilcourage von vier Passanten, die beim Verlegen der ersten Schlauchleitung halfen.
Die Brandursache ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen und zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Während die Einsatzkräfte in der Lazarettgasse gegen das Inferno kämpften, mussten zeitgleich an der zweiten Einsatzstelle in der Gustav-Mahler-Gasse wegen eines unklaren Geruchs 21 Personen aus ihren Wohnungen evakuiert werden. Hier unterstützten die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Weikersdorf, damit die Wiener Neustädter Kräfte beim Brandeinsatz bleiben konnten. Nach mehreren Messungen durch die Feuerwehr sowie das Energieversorgungsunternehmen konnte an dieser Einsatzstelle jedoch Entwarnung gegeben werden. Bei den austretenden Dämpfen dürfte es sich um Treibstoffdämpfe gehandelt haben, die jedoch in ihrer Konzentration unbedenklich waren. Die Hausbewohner wurden für die Dauer des Einsatzes in einem Linienbus der WNSKS untergebracht.
Neben dutzenden Einsatzkräften von Feuerwehren und Rettungsdiensten waren auch Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger und Feuerwehrstadtrat Franz Piribauer, MSc., an beiden Einsatzstellen vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen.
Zusätzlich mussten einige Einsatzkräfte vom Brandeinsatz im Ungarviertel abgezogen werden, um sich um einen Verkehrsunfall im Stadtgebiet zu kümmern. Dieser Einsatz konnte rasch abgearbeitet werden. Es blieb zum Glück bei Sachschäden an den beiden beteiligten Pkw.
Ein großes Dankeschön für die exzellente Zusammenarbeit gilt der Freiwilligen Feuerwehr Weikersdorf, die nicht nur an der zweiten Einsatzstelle in der Gustav-Mahler-Gasse unterstützte, sondern auch die Einsatzbereitschaft im Feuerwehrhaus übernahm und damit den Grundschutz für die Stadt Wiener Neustadt sicherstellte.
An diesem Tag verzeichnete die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt neun Einsätze – teilweise zeitgleich. Eine Zahl, die weit über dem Durchschnitt liegt und unsere freiwilligen Kameradinnen und Kameraden an ihre logistischen Grenzen bringt. Ein großer Dank an jede Einzelne und jeden Einzelnen für die aufgebrachte Zeit und Arbeitskraft – aber vor allem auch an deren Familien, die ihren Angehörigen stets den Rücken stärken und unterstützen.