Kein besonderes Ereignis war diesmal Anlass für die Herausgabe des vierten Bandes. Die Vor-Weihnachtsfeier, bei der Kommandant Brandrat Pepi Bugnar und der Autor ELBDStv Ing. Herbert Schanda diesen Band vorstellten, war es aber dennoch wert auf die Arbeit des Kameradschaftsausschusses innerhalb der Feuerwehr hinzuweisen. Ein permanentes Veranstaltungskomitee bemüht sich tagaus, tagein die zahlreichen gesellschaftlichen Ereignisse der Feuerwehr, wie die Vor-Weihnachtsfeier, den Frühjahrshauptrapport u. v. m. zu organisieren. Gleichzeitig kümmern sich diese Kameraden, dass die Verpflegung bei Einsätzen, Brandsicherheitswachen und Bereitschaftsdiensten gesichert ist, dass den Feuerwehrmitgliedern ein bescheidenes Freizeitangebot in der Feuerwehrzentrale geboten wird und dass das Grundstück am Neufeldersee sowohl für angenehme Badeaufenthalte als auch für eine Schwimm- und ggf. auch eine Tauchausbildung genützt werden kann.
Der vierte Band der Wiener Neustädter Feuerwehrgeschichte widmet sich den Geschehnissen rund um die Feuerwehr von ihrer Gründung 1862 bis zum Jahr 1893. In diesen ersten 31 Jahren wurde das Feuerwehrwesen der Stadt vor allem durch die Person Dr. Josef Wedl geprägt. Er war der erste Hauptmann der Turner-Feuerwehr und nach einer kurzen, berufsbedingten Unterbrechung, stand er bis 1893 an der Spitze seiner Wehr. Wie die Feuerwehr damals organisiert war, wie sich diese innere Struktur in den ersten Jahrzehnten änderte, welchen Einfluss die Stadtfeuerwehr auf das Feuerwehrwesen In Niederösterreich, ja sogar auf jenes der gesamten Donaumonarchie hatte, ist dort nachzulesen.
Aber nicht nur mit dem Wandel der inneren Struktur der Feuerwehr beschäftigt sich dieser Band, sondern darin sind auch zahlreiche Brand- und sonstige Katastrophen innerhalb aber auch außerhalb der Stadt beschrieben. Immer wenn es brenzlich wurde, griff man gerne auf die Erfahrung und das technische Equipment der Stadtfeuerwehr zurück. Die Inbetriebnahme der ersten Dampfspritze, die bis 1947, also 55 Jahre hindurch ihren Dienst versah und die Feiern zum dreißigjährigen Bestand der Freiwilligen Feuerwehr waren die letzten bedeutenden Aktivitäten des ersten Landesfeuerwehrkommandanten von Niederösterreich, Dr. Josef Wedl, bevor er 1893 aus noch nicht geklärten Gründen überraschend alle seine Ämter zur Verfügung stellte.