Im Jahr vor der offiziellen Inbetriebnahme des Krebsbehandlungszentrums MedAustron, wurden die Belegschaft und die Brandschutzmaßnahmen in dem Objekt einer Generalprobe unterzogen. Gemeinsam mit Vertretern der Behörde und der Unternehmungsleitung führten die Wiener Neustädter Einsatzorganisationen eine Evakuierungsübung auf dem hochbrisanten Areal durch. Die Übung konnte von allen Beteiligten positiv abgeschlossen und zahlreiche neue Erkenntnisse für den Realfall erworben werden.
Die Übungsannahme war der Brand eines Verteilerkastens im Behandlungsbereich der Klinik. Durch den Rauch wurden ein Patient und eine Begleitperson vom Fluchtweg abgeschnitten und konnten sich nicht selbst retten. Außerdem kam es im gesamten Gebäudeteil zu starker Verrauchung.
Die Feuerwehr, welche durch die Brandmeldeanlage in Echtzeit alarmiert wurde, machte sich, dem Alarmplan entsprechend, sofort auf den Weg zur Einsatzstelle. Parallel dazu wurden über die Bezirksalarmzentrale Rettungsdienst und Exekutive nachgefordert.
Vor Ort gingen mehrere Trupps unter Umluft unabhängigen Atemschutz zur Personensuche und Brandbekämpfung vor. Nur 18 Minuten nach der Alarmierung konnten beide vermissten Personen von der Feuerwehr lokalisiert und ins Freie gerettet werden. Dort wurden beide Personen an die Rettungsteams von Samariterbund und Rotes Kreuz Wiener Neustadt übergeben.
Die Übung schloss mit einer kurzen Nachbesprechung der Verantwortlichen vor Ort ab. Eine Evaluierung von etwaigen Verbesserungen im Brandschutzkonzept wird nachträglich im Rahmen einer Abschlussbesprechung vorgenommen. Feuerwehrkommandant BR Pepi Bugnar unterstrich die Wichtigkeit solcher Übungen: „Um den sich verändernden Gegebenheiten von Industrie und Gesellschaft im abwehrenden Brandschutz gerecht zu werden, sind solche Übungen von großer Bedeutung. Diese trifft einerseits die Verantwortlichen, welche sich mit Brandschutzkonzepten und -plänen auseinandersetzen müssen und auch die Mannschaft, welche sich in ihrer Freizeit weiterbildet, um den Menschen in unserer Stadt professionelle Hilfe bieten zu können.“